Jeder uns bekannte Filmemacher hat einmal klein angefangen – Und das meistens mit einem Kurzfilm. Schließlich bieten Kurzfilme die optimale Möglichkeit sich langsam mit dem Thema „Film“ vertraut zu machen.
Als Erstes benötigt man natürlich ein gutes Drehbuch. Doch wie genau schreibt man ein Drehbuch für einen Kurzfilm?
Ich wollte mehr wissen und habe das Buch „Kurzfilm-Drehbücher schreiben – Die ersten Schritte zum ersten Film“ gelesen.
Im Folgenden stelle ich das Buch kurz vor und bewerte es.
*=Affiliatelink/Werbelink. Produktbild: Amazon Product Advertising API. Aktualisiert: 2021-06-09.
Inhalt
Das Buch besteht aus knapp 126 Seiten sowie 60-70 weitere Seiten, die Beispiele von Drehbüchern und Treatments von verfilmten Kurzfilmen enthalten.
• Kapitel 1: Einführung
Im ersten Kapitel bekommt man eine kurze Einführung in das Thema „Drehbuch“. Dabei geht der Autor sowohl auf die Unterschiede von Kurz- und Langform (Drehbuch), wie auch auf häufig gemachte Fehler und die richtige Perspektive ein.
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• Kapitel 2: Inhaltliche Ausformung
Im zweiten Kapitel wird es auf rund 40 Seiten schon etwas genauer: Zunächst gibt der Autor einen Überblick über die verschiedenen Formen (Varianten) von Filmen. Dabei geht er u.a. auf die Arten „Illustration“, „Der verfilmte Witz“ oder „Das unerwartete Abenteuer“ ein.
Im weiteren Verlauf geht es um die wichtigsten Themenbereiche der inhaltlichen Ausformung eines Drehbuchs. Hier kommen vor allem Themen wie Titel, Genre, Charaktere, Thema, Konflikt und Inhalt zur Sprache. Des Weiteren analysiert der Autor die inhaltlichen Aspekte von drei populären Kurzfilmen: „Party Cloudly“, „Bara Prata Line“ und „Presto“.
• Kapitel 3: Handlungsaufbau und Struktur
Das dritte Kapitel beschäftigt sich auf guten 30 Seiten mit dem Thema „Handlungsaufbau und Struktur“. Dabei teilt der Autor das Thema in vier verschiedene Unterbereiche auf. Er startet mit dem Thema „Narrative Zwänge der Kurzform“. Hier geht es um die Wirtschaftlichkeit bei Filmen, die Exposition sowie das Thema Filmende.
Im zweiten Teil „Dramaturgiemodelle im Vergleich“ werden verschiedene dramaturgische Modelle vorgestellt (z.B. 4-Akt-Modell).
Der dritte Unterbereich „Geeignete Themen unter der Lupe“ beschäftigt sich u.a. mit den Themen Manipulation, Akte und Wendepunkte.
Im letzten Unterbereich analysiert der Autor wieder drei Kurzfilm-Beispiele. Doch im Gegensatz zu Kapitel 2 geht es dieses Mal um die strukturelle Analyse der Filme „Valgaften“, „Copy Shop“ und „Fridge“.
• Kapitel 4: Story-Planung
Das vierte Kapitel ist mit knapp fünf Seiten relativ kurz gehalten und beschäftigt sich mit den zwei Bereichen „Log Line“, sowie „Exposé“. Hier gibt es kurze, aber hilfreiche Tipps.
• Kapitel 5: Drehbuchformat
Kapitel 5 ist ebenfalls sehr kurz und geht nochmals genauer auf das Format eines Drehbuchs ein. Dabei werden verschiedene Punkte, wie Ursprung, Sinn und Layout angesprochen.
• Kapitel 6: Das Drehbuch
Das sechste und letzte Kapitel wird wieder etwas intensiver. Hier geht es um das eigentliche Thema „Drehbuch“. Vor allem die Aspekte Szenengestaltung, visuelles Erzählen und Dialoge schreiben, werden ausführlicher behandelt.
Dabei gibt der Autor regelmäßig kurze und hilfreiche Tipps für ein gelungenes Drehbuch.
• Anhang
Im Anhang finden sich die erfolgreich verfilmten Drehbücher der Kurzfilme: „Aquarios“ (2001), „Drei Reisende“ (2007), „Strandgut“ (2000) und „Mensch, Jesus!“ (1999).
Layout
Das Buch hat einen Softcover-Einband und ist nur als Taschenbuch erhältlich. Es ist gut zu lesen, übersichtlich strukturiert und liegt angenehm in der Hand.
Außerdem enthält es viele hilfreiche Grafiken, Abbildungen, Bilder und Film-Standbilder (in Farbe). Dadurch werden die Inhalte aufgelockert und das Buch liest sich leichter. Dies ist vor allem für das Verständnis von dramaturgischen Modellen sehr hilfreich.
Zielgruppe
Das Buch richtet sich vor allem an Film-Anfänger im Kurzfilm-Bereich. So finden sich immer wieder Film-Grundlagen oder Tipps, um typische Kurzfilm-Anfängerfehler zu vermeiden.
Doch auch Filmstudenten können noch den einen oder anderen Tipp zum Thema Drehbuch (für Kurzfilme) mitnehmen. Erfahrene Drehbuchautoren dagegen, werden nicht viel neues lernen.
*=Affiliatelink/Werbelink. Produktbild: Amazon Product Advertising API. Aktualisiert: 2021-06-09.
Bewertung und Fazit
Ich finde das Buch sehr hilfreich und praktisch – Vor allem für Anfänger, die gerne professionelle Kurzfilme drehen wollen. In meiner Bewertung (s.u.) vergebe ich die meisten Punkte in den Kategorien Layout, Aufbau und Gesamteindruck.
Das Buch ist locker geschrieben, enthält alle wichtigen Informationen, praktische Tipps sowie interessante Beispiele von wirklich guten Kurzfilmen. Dabei versucht es gar nicht trocken und wissenschaftlich mit einem Thema umzugehen, sondern verdeutlicht einfach und locker die wichtigsten Informationen für angehende Kurzfilm-Drehbuchautoren. Außerdem empfinde ich die Beispiele im Anhang als sehr hilfreich, da es sich bei den Kurzfilmen um sehr gute und mehrfach preisgekrönte Filme handelt.
Dennoch: Die wenigsten Punkte gibt es in der Kategorie Inhalt, was hauptsächlich an der mangelnden Beschäftigung mit der Theorie der Dramaturgie und dessen praktische Umsetzung liegt. Hier hätte ich mir wesentlich mehr Informationen darüber gewünscht, wie man in der Praxis ein Drehbuch mit der richtigen Dramaturgie aufbaut und schreibt – Im Prinzip eine Anleitung für Film-Einsteiger.
Insgesamt gebe ich dem Taschenbuch eine persönliche Bewertung von 4,3 Punkten (von 5). Dabei bedient das Buch eine sehr wichtige Nische (Drehbuchschreiben für Kurzfilme) und ist eines der besten Bücher für Einsteiger, die ich je gelesen habe.
Mein Fazit: Sehr hilfreich und unverzichtbar für jeden Anfänger – Ein absoluter Kauf-Tipp!
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