360-Grad Videos drehen ist dank der schnellen technischen Entwicklung und den sinkenden Preisen eine tolle Möglichkeit ergänzend zu der herkömmlichen Videografie geworden. Denn schon mit einem knappen Budget kann nahezu jeder mit den 360° Videos anfangen und sich daran ausprobieren.

In diesem Artikel gibt es 8 Tipps um tolle 360° Videos zu drehen und dabei neue Möglichkeiten der  Videografie kennenzulernen.

  1. 360° Videos: Ein Überblick über die Entwicklung
  2. 360-Grad Videos drehen: 8 Tipps für Einsteiger
  3. 360-Grad-Videotechnik für Einsteiger
  4. 5 einzigartige 360-Grad Filme, die man gesehen haben sollte

1. 360-Grad Videos drehen: Es kommt auf die Planung an

Für gute Filme benötigt man eine Liebe zum Detail sowie ein Fingerspitzengefühl für den Umgang mit der 360° Videotechnik. Doch genauso wichtig ist eine gute Planung und Vorbereitung. Selbst wenn deine Idee unschlagbar gut ist, musst du bedenken, dass du keinen Einfluss auf die äußeren Umstände hast. Gerade wenn es sich um einen professionellen Film handelt, solltest du dich mit der Bildkomposition auseinandersetzen und diese akribisch planen. Vor allem bei 360° Videos darfst du nicht vergessen, dass jeder Winkel zu sehen ist.

2. Dynamische Kameraführung

Jeder nimmt bewegte Bilder anders wahr, doch ein Film oder ein Video, das zu viele Kamerabewegungen beinhaltet, kann beim Zuschauer eine sogenannte Simulator-Krankheit hervorrufen. Ein anderer Begriff für diese Krankheit ist „Motion Sickness“. Diese Erfahrung sammeln gerade die Zuschauer, die sich den Film auf einer Virtual Reality Brille anschauen. Und dies gilt es künftig zu vermeiden, sprich: Wenn du ein angenehmes Filmerlebnis erzeugen willst, jedoch ohne deinen Zuschauer krank zu machen. Natürlich solltest du nicht gänzlich auf die dynamischen Kameraführungen verzichten. Du solltest diese in diesem Fall nur mit Bedacht und punktuell einsetzen und dir diese zu deinem Vorteil machen.

3. Unipod als Alternative

Jeder der schon einmal mit einem Stativ einen Film aufgenommen hat, weiß, dass der Standortwechsel mit Kamera und Stativ relativ schwierig und nervig sein kann. Ein Unipod bringt einige Vorteile mit sich. Nicht nur dass der Unipod dein gesamtes Kamera-Setup zu jedem Zeitpunkt stabil festhält, sondern auch dass er den kinderleichten und dynamischen Wechsel des Standorts ermöglicht, sind die Vorteile eines Unipods.

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4. Vergiss nicht, dass du ein Teil deines Filmes bist

Wie es der Name der 360° Videos schon verrät, wird jeder einzelne Bildausschnitt gefilmt. Das heißt also, dass du dich in diesem Fall nicht hinter der Kamera verstecken kannst, sondern mindestens für einen kurzen Moment selbst ein Teil deines Films bist. Das muss aber nicht unbedingt ein Nachteil sein. In dem Moment, in dem du in der Menschenmenge untertauchst und als stummer Schauspieler am Geschehen teilnimmst, fällt es dem Betrachter gar nicht auf, dass der Regisseur selbst im Video zu sehen ist. Selbstverständlich kannst du dich im späteren Schnitt auch aus dem Video herauseditieren oder das Video so schneiden, dass du bereits das Set verlassen hast.

5. 360-Grad Videos auf Augenhöhe

Die durchschnittliche Augenhöhe der Deutschen beträgt im Stehen etwas zwischen circa 151 und 163 cm. Das heißt also, du solltest deine Kamera in einer Höhe von circa 1,55 Metern halten, um so ein angenehmes Filmerlebnis für deine Zuschauer zu erschaffen. Die richtige Position der Kamera übermittelt dem Zuschauer das Gefühl, dass er das Geschehen live miterleben kann. Sollte die Kamera zu weit oben platziert sein, dann wirkt es so, als wäre der Zuschauer im Verhältnis zu den Gegenständen und Räumen ein Riese. Andersherum wirkt es auf den Zuschauer so, als wäre er zu klein geraten.

6. Es ist eine Frage des Lichts

Wie auch bei dem herkömmlichen Filmen ist es wichtig, dass die gesamte Szenerie gut ausgeleuchtet ist. So wie bei jeglicher Art von Film ist auch beim 360-Grad Video eine natürlich wirkende Beleuchtung eine oft gewählte Variante der Lichtsetzung. Das spart einem nicht nur Zeit und Geld bei der Anschaffung sowie dem Auf- und Abbau der zusätzlichen Beleuchtungsgeräte, sondern auch eine Menge Zeit in der Postproduktion des gefilmten Materials. Außerdem können die künstlichen Lichtquellen später im Video nicht sichtbar sein, wenn du auf natürliches Licht zurückgegriffen hast. Ein weiterer Vorteil von dem natürlichen Licht ist es, dass du selbst je nach Ort und Tageszeit entscheiden kannst, welchen Look du deinem Film geben möchtest und das Licht so als sinnvolles und sehr hilfreiches Hilfsmittel nutzen und somit ein noch besseres 360° Videos erstellen kannst.

7. Synchronität ist der Schlüssel zum Erfolg

Angenommen du filmst mit verschiedenen Kameras gleichzeitig, dann solltest du jede der einzelnen Kameras zu dem gleichen Zeitpunkt einschalten. Dieses Vorgehen wird die nach dem Filmen etwas Zeit im Schnitt verschaffen, die du in andere Projekte stecken könntest. Außerdem ist es sinnvoll, sich eine Filmklappe anzuschaffen oder alternativ in die Hände zu klatschen. Durch das Fallen der Filmklappe beziehungsweise durch das Klatschen in die Hände kannst du später in der Postproduktion den genauen Startpunkt der einzelnen Aufnahmen herausfinden und erhältst so ein Video, das von der ersten Sekunde an synchron ist.

8. Einstellungen überprüfen

Achte darauf, dass du bei deinen Kameras, die du beim 360-Grad Video drehen verwendest, die gleichen Einstellungen voreingestellt hast. Du solltest bei dem Einstellen der Kameras darauf achten, dass jede Kamera die gleiche ISO, Blende und Farbtemperatur verwendet, um beim Zusammenstellen des 360° Videos ein einheitliches Bild zu erhalten. Hinsichtlich des Bildformates solltest du deine Videos in einem Seitenverhältnis von 4:3 aufnehmen, so kannst du die größtmögliche Fläche filmen und verwenden. Solltest du diese Voreinstellungen berücksichtigen, dann solltest du die ewigen Korrekturschleifen nach dem Dreh umgehen können.


Artikelbild: © magraphics

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