Wer heutzutage Filme mit dem Smartphone drehen will, dem bieten sich mehr technische Tools als je zuvor: Smartphone Kameras drehen in FullHD oder sogar 4k, Zeitlupenaufnahmen sind kein Problem mehr und ein Smartphone ist einfach immer dabei.
Aber dennoch gibt es einige wichtige Tipps, die man beachten sollte, wenn man nicht nur irgendein beliebiges Video filmen möchte. Denn mit einigen kleinen Kniffen kann man auch das Smartphone zu einer wirklich guten Filmkamera machen.
Tipp 1: Horizontal statt vertikal
Wenn man für Snapchat filmt oder ein kurzes Videogespräch hat, dann ist das Telefon im Portraitmodus schon praktisch.
Um einen Film mit dem Smartphone drehen zu können, sollte es aber horizontal gehalten werden. Filme sind ein horizontales Medium, im Kino und auch auf YouTube. Das ist eine einfache Grundregel, aber die Filme sehen einfach besser aus. Auch weil sie eher der menschlichen Seherfahrung entsprechen.
Tipp 2: Der feste Griff
Eine Kamera wackelt immer, wenn sie nicht auf dem Stativ steht. Je kleiner die Kamera ist, desto zitteriger werden dabei die Bilder. Das ist natürlich bei einem Smartphone ein Problem.
Zwar gibt es einige praktische Stative fürs Smartphone, doch in der Regel wird mit dem Handy aus der Hand gedreht. Um das Smartphone ruhiger zu halten, sollte es immer mit beiden Händen gehalten werden. Die Arme sind angewinkelt und die Ellbogen am Körper oder abgestützt.
Tipp 3: Ohne hin und her
Smartphones belichten von alleine und stellen die Schärfe flexibel nach. Das mag oft praktisch sein, doch nicht immer weiß die Kamera am besten, was im Bild sein soll. Belichtung und Fokus lassen sich aber befestigen. Bei den meisten Smartphones reicht es, länger auf den Bildschirm zu tappen und die Sperre tritt in Kraft.
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Man sollte immer zunächst das Bild einrichten und dann aufnehmen. Einen Film mit dem Smartphone drehen ist einfacher, wenn das Smartphone nicht macht, was es für richtig hält.
Tipp 4: Weniger Bewegung ist mehr
Um einen Film mit dem Smartphone drehen zu können, der auch den Regeln richtiger Filme „gehorcht“, gelten einige Basics. Zu wilde Schwenks und Bewegungen der Kamera sind tabu.
Die meisten Einstellungen in Filmen sind entweder statisch oder folgen den Figuren. Ein hin und her zwischen Schauspielern ist eher unüblich, solche „Bewegungen“ werden im Schnitt gelöst.
Tipp 5: Zeit und Überhang
Die gespielte Handlung innerhalb eines Filmclips beginnt nicht sofort wenn der Auslöser betätigt wird, sondern erst kurz danach. Die Kamera läuft daher immer etwas vor der eigentlichen Aktion und bleibt auch direkt danach noch etwas an. Die Enden lassen sich später immer noch entfernen.
Genau dafür gibt es an Filmsets feste Kommandos. Bei „Kamera“ wird die Kamera eingeschaltet, bei „Action“ oder „Bitte“ beginnen die Schauspieler zu spielen und bei „Danke“ (oder „Cut“) wird die Kamera wieder ausgeschaltet. Dadurch werden alle Clips etwas länger als nötig, aber eine Schnitt-App kann dieses Problem wieder lösen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, etwas zu viel als etwas zu wenig Material zu haben.
Tipp 6: Schreiben, drehen, schneiden
Filme werden drei Mal geschrieben. Beim Schreiben oder Planen, beim tatsächlichen Dreh und beim Schneiden. Entsprechend sollte man, wenn man einen Film mit dem Smartphone drehen möchte, jeder Phase die nötige Beachtung schenken.
Eine gute Planung erleichtert das Drehen, ein Dreh mit genügend Material und mehreren Alternativen erleichtert den Schnitt und ein Schnitt kann einen Film kurz und unterhaltsam halten.
Tipp 7: Der Ton macht die Musik
Die meisten Smartphones verfügen leider über schlechte Mikrofone, die sich zwar gut für Telefonate eignen, für Filmton allerdings ungeeignet sind. Oft sind alle Störtgeräusche zu hören und ein hohes Grundrauschen trägt zum schlechten Ton bei. Wer einen Film mit dem Smartphone drehen will, sollte also über eine externe Aufnahmemöglichkeit, z.B. mit einem Rekorder nachdenken. Alternativ dazu gibt es mittlerweile auch externe Mikrofone, die man an manche Smartphones anschließen kann.
Egal wie man sich mit dem Thema auseinandersetzt, die Hauptsache ist, dass man es tut. Keiner möchte viel Arbeit in seinen Film gesteckt haben, um dann beim Schnitt festzustellen, dass er aufgrund des schlechten Tons das Material wegschmeißen/neu drehen muss.
Filme mit dem Smartphone drehen – Fazit
Filme mit dem Smartphone drehen ist heutzutage einfacher als je zuvor. Noch vor zehn Jahren wäre es kaum denkbar gewesen, in so guter Qualität digital zu filmen. Darum lohnt es sich, das Smartphone zu meistern und einige klassische Filmregeln zu beachten.
Denn alleine ist die beste Technik auch keine Garantie für ein Meisterwerk.
Mehr Informationen zum Thema „Filme mit dem Smartphone drehen“ gibts unter www.swr3.de oder unter www.giga.de.
Smartphone-Filme sind ja der neue Trend, aber man sollte schon ein paar Regeln beachten, um das Beste rauszuholen. Zum Beispiel das Halten des Telefons: Immer horizontal, klar, aber das mit beiden Händen festzuhalten, klingt einfacher, als es ist. Stative für Smartphones – eine gute Idee, aber wer hat die schon immer dabei? Manchmal muss man einfach kreativ sein, um das Handy stabil zu halten.
Und dieser Tipp mit der Belichtung und dem Fokus festzusetzen, das sollte man wirklich immer machen. Sonst hat man am Ende nur ein Video von der automatischen Scharfstellung. Weniger ist oft mehr, gerade bei der Bewegung der Kamera. Viele denken, ständige Schwenks machen es spannender, aber oft ist das Gegenteil der Fall.
Was mir noch auffällt: Der Ton wird oft unterschätzt. Guter Ton ist genauso wichtig wie das Bild, sonst kann man das Video gleich vergessen. Hat jemand Erfahrungen mit externen Mikrofonen für Smartphones?
Wäre interessant zu wissen, ob das einen großen Unterschied macht.